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Das Abitur ist der höchste allgemeine Schulbildungsabschluss in Deutschland. Mit dem Erreichen des Abiturs erlangt man die Hochschulreife, die zu einem Studium an einer Hochschule oder Universität berechtigt. Im vergangenen Jahr haben ungefähr 250.000 Menschen in Deutschland ihr Abitur erlangt, der Anteil an Absolventen nimmt in den letzten Jahren kontinuierlich zu.
Das Wort selbst stammt aus dem Lateinischen „abiturire“, oft wird auch von der „Matura“ gesprochen, der sogenannten Reifeprüfung. Mit dem aufstrebenden Bürgertum im 19. Jahrhundert, wollten immer mehr junge Menschen einem Studium nachgehen. In aller Regel brachte ein akademischer Abschluss hohe gesellschaftliche Anerkennung mit sich, wonach seit jeher viele strebten. Alternativ standen im alten Preußentum lediglich der Militärdienst zur Auswahl, wollte man zu der Zeit beruflich eine zukunftsversprechende Karriere einschlagen.
Durch die Aufklärung, einer zunehmend allgemeinen pazifistischen Bewegung und dem persönlichen Wunsch einem anderen akademischen Beruf nachzugehen, wuchs die Nachfrage nach Studienplätzen. Hatten bisher die Universitäten teilweise vollkommen unterschiedliche Zulassungsvoraussetzungen, wurde so mit der Einführung der „Reifeprüfung“ eine allgemein gültige Regelung getroffen. Denn bisher genügte beispielsweise das Empfehlungsschreiben eines Lehrers aus, um an einer Universität von einem Professor auf die Studientauglichkeit überprüft zu werden. Das geschah meistens in einem kurzen Austausch, bei dem der Bewerber auf Lateinisch zu einigem Grundwissen befragt wurde. Die preußische Regierung beendete diese Praxis, indem sie das Abitur als Prüfmechanismus mit Allgemeingültigkeit einführte. Ab 1834 galt endgültig das Abitur als Voraussetzung, um zu einem Studium zugelassen zu werden.
Mit den Jahren wurde das Abitur immer wieder reformiert und den Erwartungen der Zeit angepasst. Einen großen Umbruch gab es in den 1970er-Jahren, als die Kultusministerkonferenz 1972 die „reformierte Oberstufe“ beschloss. Aus den bisher üblichen Schulfächern wurden nun „Kurse“ und aus Noten wurden „Punkte“. Schülerinnen und Schüler konnten nun eigene Schwerpunkte festlegen, in denen sie anschließend im Abitur geprüft wurden.
Dieses System hält bis heute an, auch jetzt wählen Gymnasiasten in der Oberstufe eigene Leistungsfächer, in denen sie besonders intensiv Unterricht und im Anschluss geprüft werden. Durch diese in der Oberstufe bereits getroffene inhaltliche Schwerpunktsetzung, findet bereits eine gewisse Studienfestlegung statt, da gewisse Fächer für ein jeweiliges Studium relevant sind und als Voraussetzung gelten. Wer beispielsweise Medizin studiert, legt neben der Biologie einen Schwerpunkt in Latein. Die angehende Physikerin wiederum sollte keineswegs im Leistungsfach auf Mathematik verzichten. Insgesamt legen sie die Abiturienten auf vier Pflichtfächer fest. Das Punktesystem reicht von 0 bis 15 Punkte, wobei 15 Punkte die beste Bewertung darstellt und einer Schulnote von 1+ entspricht. Nachfolgend das Punktesystem nach dem Notenprinzip:
Das Abitur umfasst je eine schriftliche Prüfung in den Leistungsfächern und eine schriftliche wie auch mündliche Prüfung in einem Grundkurs. Nach der Abiturprüfung werden alle bis dahin gesammelten Punkte zu einer Gesamtnote zusammenaddiert. Um das Abitur zu bestehen muss eine Gesamtnote von mindestens 4,0 erreicht werden.
Die gymnasiale Oberstufe beginnt mit der Klasse 10, und welche mit der Klasse 13 und der Abiturprüfung endet. Allgemein gelten folgende Voraussetzungen, um eine gymnasiale Oberstufe besuchen zu dürfen:
Die Aussicht auf bessere Karrierechancen, weckt bei vielen Menschen das Interesse das Abitur nachzuholen. In Deutschland stehen hierfür mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Mittlerweile ist das System so flexibel aufgestellt, dass beispielsweise das Alter keine Rolle mehr spielt. Wer einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mitbringt, kann selbst nach mehrjähriger Berufstätigkeit das Abitur nachholen. Ob in Vollzeit oder berufsbegleitend, folgende Optionen stehen offen:
In aller Regel müssen vor Schulbeginn ein Real- oder Hauptschulabschluss sowie eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit nachgewiesen werden. Dabei können Erziehungszeiten und Phasen der Arbeitslosigkeit Berücksichtigung finden. Abhängig vom vorherigen Schulabschlusses und den persönlichen Kenntnissen, muss vor Aufnahme ein Test erfolgen, bei dem der Wissensstand abgefragt wird. Individuell kann sich auch die Notwendigkeit eines Vorkurses ergeben, beispielsweise um die Sprachkenntnisse zu verbessern.
Abiturienten haben mit ihrem Abschluss beste Voraussetzungen für ihre persönliche berufliche Karriere geschaffen. Abhängig von der Abiturnote, den in der Oberstufe gewählten Pflichtfächern und den individuellen Zulassungsvoraussetzungen der jeweiligen Studieneinrichtung, können Abiturienten ein Studium im Anschluss ihrer Reifeprüfung absolvieren. Eine solche Zugangsvoraussetzung kann beispielsweise der „Numerus clausus (NC)“ sein, also die Durchschnittsnote, die mindestens zu einem Studium des jeweiligen Fachs an dem ausgesuchten Standort benötigt wird. Nach einem erfolgreichen Studium, zählen Akademiker/innen zu den bestverdienenden Berufstätigen, häufig finden sie sich in Führungspositionen wieder.
Der Gehaltsvergleich macht ziemlich schnell deutlich, dass sich der vorherige schulische und universitäre Aufwand gelohnt haben: Zum Beispiel verdient ein klassisch ausgebildeter Techniker im Durchschnitt ungefähr 40.000 € im Jahr. Wiederum kommt ein studierter Ingenieur auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von circa 70.000 €. Mit aktuell 2,2 Prozent Arbeitslosenquote unter allen Akademikern im berufsfähigen Alter, kann insgesamt von einer allgemeinen Vollbeschäftigung gesprochen werden.
Den letzten „Kulturwandel“ erlebte das Abitur 2013, als sich die Kultusministerkonferenz darauf einigte erstmals einen gemeinsamen Abituraufgaben-Pool für alle Bundesländer einzusetzen. Es ist davon auszugehen, dass auch in der Zukunft diese beliebteste Schulausbildungsform die ein oder andere Reform erlebt. An den zukünftigen Karrierechancen der Absolventen wird es kaum es ändern, Akademiker gelten seit jeher als Top-Performer.